CHEFBRIEF 6/2012 Geheimnis erfolgreicher Führung
Warum die Klage über Unordnung auf dem Schreibtisch zu kurz greift
„Wer seiner Seele und seinen Gefühlen Gutes tut, profitiert davon auch körperlich“.
Vergangenen Woche stellte ich Ihnen im Edelweißbrocker die britische Verhaltenspsychologin Donna Dawson vor. Sie hält die Unterscheidung zwischen ordentlichen und unordentlichen Schreibtischen für zu simpel. Sie rät Ihnen dazu, Tische als "Projektionsflächen" zu sehen. So wie ein aufgeräumter Schreibtisch eine dem Chef liebsame Botschaft ausstrahle, sei das auch mit unordentlichen. Doch welche Botschaften stecken hinter den häufigsten Schreibtischunordnungen? Heute und in der kommenden Woche lernen Sie in meinem Chefbrief jeweils 2 gängige Schreibtischtypen kennen und die Botschaft, die hinter ihnen steckt.
Die Gedenktafel - Ich lasse mich gerne ablenken
Ein unordentlicher Schreibtisch vom Typ Gedenktafel ist übersät mit persönlichen Gegenständen und Erinnerungen: Familienfotos, Urlaubsbilder, Kinderzeichnungen, Pflanzen, Kundengeschenke. Oft setzt sich die Gedenktafel an den Wänden und in den Regalen fort. Ist der Inhaber des Schreibtischs weiblich, dann finden Sie oft sogar Kosmetika auf dem Schreibtisch drapiert, wie z. B. Handcremes oder Vitaminpillen. In fast allen Fällen hat Frau Dawson auch eine Flasche mit stillem Wasser und Lufterfrischer auf dem Schreibtisch vorgefunden.
Die Botschaft des Inhabers lautet: "Ich bin einer Ablenkung gegenüber aufgeschlossen und sehr kontaktfreudig. Leider bin ich nicht sehr diskret." Frau Dawson rät Ihnen: "Damit dieser Mitarbeitertyp überhaupt etwas wegarbeitet, braucht er meist viel Aufmerksamkeit. Er braucht Abwechslung und möglichst kurzweilige Arbeiten, sonst überkommt ihn die Langeweile und er arbeitet gar nichts mehr."
Euer Josef Paul Puntigam Horridoh! |