Reaktion zum Gastkommentar „ Die PRESSE  vom 30.04.2012/ Die Krypta am Heldenplatz – ein Ort der Peinlichkeit“

 

Sehr geehrter Herr Dr. WALSER !

 

Ganz ohne Zuschriften wird Ihr Beitrag mit den polemischen Schlagwörtern wie, Krypta am Heldenplatz für Ewiggestrige, guter Ort für Rechtsextreme und Burschenschaften usw. hoffentlich nicht bleiben.

Ich nehme schon an, dass Sie so tolerant sind, Kritik und es ist wahrscheinlich berechtigte Kritik, zu ihrem Gastkommentar vom 30.04.2012 entgegen zu nehmen.

Für mich stellt sich schon die Frage, muss man Geschichte und Germanistik studieren, um mit einem derart diskriminierenden Beitrag die Öffentlichkeit beglücken zu können. Dieser Artikel soll anscheinend jeden Andersdenkenden in ein Eck rücken, deren Gruppe anschließend generell als Rassisten, Antisemiten und Nazi bezeichnet werden kann. Akzeptiert und respektiert man in diesem Zusammenhang auch einen ganz gewöhnlichen österreichischen Arbeitnehmer ?

Es wäre an der Zeit zu hinterfragen, was  oder wer gefährlicher ist. Sind es die Intellektuellen, Künstler und politischen Strömungen mit ihren äußerst polarisierenden Aussagen, Unterstellungen und Provokationen.  Oder ist es doch die schweigende Mehrheit der Bevölkerung, die teilweise generell  - nur weil sie mit derartigen Gedenk- aber auch Denkstätten die Geschichte nicht vergessen will - verunglimpft wird. Es ist schade, dass ein gewisser Zeitgeist die Menschheit wieder erfasst hat. Man ist nicht mehr bereit, Teil der Geschichte zu sein. Nein man will – so wie Sie es wahrscheinlich  forcieren – anders sein. Dabei übersieht man geflissentlich,  dass die letzten 50 Jahre dem Planeten Erde mehr Unheil als je zuvor gebracht haben. Es gab zwar keinen Krieg, doch sterben und verhungern mehr Menschen als je zuvor, wird die Umwelt zerstört, kommt es zu Christenverfolgungen.  Ja und dann kommen Künstler und Akademiker und fordern die Umgestaltung der Krypta usw.

Vielleicht darf ich noch anmerken. Ich fühle mich durch diesen Artikel beleidigt. Es kann nicht sein, dass ich als Nichtangehöriger einer der Gruppierungen und Nichtkriegsteilnehmer mit derartigen Einführungsschlagwörtern bezeichnet werde. Dies vielleicht nur, weil ich auch am Heldenplatz war. Ich bin auch nicht bereit, als Steuerzahler für irrationale Kunstwerke – wir haben schon genug - Geld auszugeben.

 

In diesem Sinne am Tag der Arbeit, noch einen schönen Tag.

 

Hochachtungsvoll

Der Beobachter