Zukunft braucht Erinnerung!
Während das Kriegsgeschehen in der Steiermark weitestgehend historisch aufgearbeitet wurde, blieben die schweren Kämpfe um Bad Radkersburg zum Großteil breitenwirksam unbekannt. In einem Symposium zum Thema „Schutzstellung Radkersburg April 1945“, organisiert und durchgeführt vom Protektor der Kameradschaft vom Edelweiß, Bgdr iR Josef Paul Puntigam, wurde am 5. April 2024 versucht, Licht in dunkle Tage zu bringen. An Hand sowjetischer Quellen aus dem Jahr 1945 konnte manches, bislang unerklärliches, klarer gedeutet werden.
Die Kunst liegt in der Gegenüberstellung deutscher und sowjetischer Tagebuchaussagen. Deren neue Bewertung und das Ziehen von Schlüssen daraus ergibt ein neues Bild. Man versteht auch das Verhalten der russischen Armee in der Ukraine 2024 dadurch besser! Natürlich nur für Menschen interessant, denen Militärgeschichte und die Erfahrungslehre daraus ein mentales Anliegen ist. Ohne Frage wurde das Symposium im Raume Radkersburg durchgeführt und so er-
Jede taktische Geländebesprechung, besonders wenn sie ein militärhistorisches Thema beinhaltet, beginnt mit dem Anspielen der Lage im Lehrsaal.
Mittels Pinwand und Videobeamer stellte JPP den Bezug zwischen historischer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft her. Er stellte die Lage im Grenzraum von der Errichtung der Reichsschutzstellung, das Beziehen der Verteidigungsstellungen im Brückenkopf Radkersburg, den Einsatz des Volkssturmbataillons Mureck, des Reichsarbeitsdienstes und der ungarischen Verbände, den Einsatz des Gebirgsjägerregiments (Ersatz) 138 und des Jägerbataillons 499, den Gegenangriff der Kampfgruppe der 23. Panzerdivision und den Artillerieeinsatz anhand von Bildern, Karten und Skizzen dar. Es wurde auf die Abläufe und Ereignisse, nachdem die Stadt Radkersburg umklammert war, eingegangen: Kämpfe um Laafeld und der Bahnlinie, Stoß des JgB 499 Richtung Krankenhaus, Sprengung der Eisenbahnbrücke am 12.April, Rückzug der Kampfgruppe der 9. SS Panzerdivision in den Raum innere Stadt, Sprengung der Straßenbrücke am 14. April und somit Verlegung der Hauptkampflinie entlang der Mur. Was übrig blieb waren Zerstörungen im hohen Ausmaß, die teilweise heute im Gelände noch sichtbar sind. Nachdem Fragen der Teilnehmer zu diesen Ausführungen beantwortet waren, ging es ins Gelände, um Gefechte im Gelände zu besprechen, noch vorhandene Spuren der Reichsschutzstellungen zu besichtigen, den deutschen Soldaten-
friedhof in Zelting und den Sowjetischen Soldatenfriedhof in Pölten zu besuchen. Dort wurde eine Edelweißkerze entzündet und ein Kranz niedergelegt.
Zum Abschluss des Symposiums bedankte sich der Leitende Bgdr iR Josef Paul Puntigam bei den Teilnehmern und erntete den Applaus und Anerkennung der Teilnehmer für diese gelungene wehrhistorische Veranstaltung.
|