Ausflug 2013 zum Römersteinbruch in AFLENZ bei WAGNA
Die Abfahrt erfolgte in LEOBEN am 12. 10. 2013 pünktlich um 08:00 Uhr.
Eine erste Rast mit Frühstückspause legten wir in Aflenz bei Wagna beim Sulmwirt ein. Nach einer Stärkung und nachdem unser Führer, Bgm. a. D. LAbg. i. R. Franz Trampusch, zu uns gestoßen war, ging es weiter zur Besichtigung des Römersteinbruches.
Vor ca. 30 Millionen Jahren, im Miozän, war das Leibnitzer Feld von Meer überflutet. Es bildeten sich Ablagerungen von kalkabscheidenden Braunalgen, Korallen und Fossilien. Im Laufe der Zeit entstand Kalksandstein, der bis heute im Römersteinbruch unterirdisch abgebaut wird.
Abbau von Sandstein In dem von den Kelten besiedelten Gebiet wurde etwa um 15 v. Chr. eine Römer-Siedlung gegründet, die dann 70 n. Chr. vom römischen Kaiser Vespasian zur Stadt erhoben wurde. Die Stadt wurde Flavia Solva benannt. Für den Bau des Amphitheaters wurden bereits Steinblöcke aus Aflenzer Kalksandstein verwendet. Der Sandstein wurde untertags abgebaut. Ab dem 12. Jahrhundert wurde der Stein für Bau von Kirchen und Schlössern eingesetzt. Zumindest teilweise mit Aflenzer Sandstein gebaut wurden der Stephansdom, die Grazer Burg und das Grazer Landhaus.
Zweiter Weltkrieg Während des Zweiten Weltkrieges, in den Jahren 1944-45, gab es in den "Römerhöhlen" einen bombensicheren Rüstungsbetrieb, der Flugzeug- und Panzer-Motoren für die deutsche Wehrmacht produzierte. Das Konzentrationslager Aflenz wurde als Außenlager des KZ Mauthausen errichtet, die Insassen zur Zwangsarbeit eingesetzt. Über 500 Menschen verloren dabei ihr Leben. Nach Kriegsende wurde der Rüstungsbetrieb demontiert. Eine ursprünglich geplante Sprengung der Stollen-Anlage wurde von der britischen Besatzungsmacht verhindert. Für den Wiederaufbau zerstörter Gebäude wurde der Abbau von Sandstein wieder aufgenommen. Zumindest teilweise mit Aflenzer Sandstein restauriert wurden beispielsweise der Stephansdom, die Wiener Staatsoper, das Schloß Belvedere und die Doppelwendeltreppe der Grazer Burg. Danach wurde der Steinbruch stillgelegt. Speziell über diese Zeit konnte uns Herr Trampusch als Zeitzeuge – er wohnte mit seiner Mutter dort, der Vater wie fast alle zur Wehrmacht eingezogen – äußerst informative Geschichten, Informationen und Schmankerl erzählen.
Wiederaufnahme des Abbaus Im Jahre 1988 wurde der stillgelegte Steinbruch von der Firma Stein von Grein erworben. Ab diesem Zeitpunkt wurden wieder ca. 200 m³ Sandstein pro Jahr abgebaut. Der Sandstein wird hauptsächlich für Renovierungsarbeiten historischer Gebäude verwendet. Seit 1989 wird das Bergwerk auch als Konzert- und Theatersaal genutzt. Anläßlich der Landesausstellung 2004 besuchten mehr als 38.000 Personen die Römerhöhle.
Nach dieser, wie bereits erwähnt, äußerst interessanten und informativen Führung wurde an Herrn Trampusch vom Obmann Alfred Stadlhofer und Obmannstellvertreter Erich Mühlhans ein Ehrengeschenk als sichtbares Zeichen des Dankes überreicht.
Danach fuhren wir nach Unterfahrenbach zur Buschenschank Rack, wo wir unser Mittagessen genossen und einen gemütlichen Nachmittag verbrachten.
Um 17:00 Uhr ging es, mit einer kurzen Unterbrechung in Gratkorn, wieder zurück nach Leoben.
Ein Dankeschön für die Organisation dieser Bildungsreise gilt unseren Kam/Frau Monika und Erich MÜHLHANS.
HORRIDOH |