An den II. Weltkrieg mit seinen Schrecken und den verursachten unendlichen Leiden sowie an das offizielle Kriegsende am 8.Mai 1945 erinnere ich mich gut. Heute bedeutet dies: der Krieg war vorbei und damit wäre alles normal gewesen. Nein, die Wirklichkeit war brutal anders. In Wien gab es die provisorische Regierung Renner, im Wechselgebiet - Semmering waren noch Abwehrkämpfe mit vielen Toten. Zurückflutende Truppenteile und flüchtende Soldaten wurden wieder erfasst oder standgerichtlich verurteilt und sofort liquidiert. Über die Berge flüchteten Zivilisten, Familien und auch Soldaten. Es wurde nach Nahrung, Kleidung und Unterkunft gebettelt.
Am Pöllasattel wurde zu dieser Zeit ein sterbender oder vielleicht schon toter Soldat zurückgelassen und hier später von Ortsansässigen begraben. An diesem Ort ist ein kleines Kreuz errichtet, welches von der Kameradschaft vom Edelweiß gepflegt wird. Vor Allerheiligen gibt es hier jährlich eine würdige Gedenkveranstaltung am „Grab des Unbekannten Soldaten“. Heuer sollte dies am 18.10.2009 sein, doch waren die Strassen wegen des Wintereinbruches unbefahrbar und die Feier erfolgte beim Kriegerdenkmal in Göss.
Mein 10-jähriger Enkel Bernhard eröffnete mir nach wiederholten Diskussionen, dass der Unbekannte Soldat am Pöllasattel und nicht in Göss beerdigt ist. Wir marschierten deshalb am 20.10.2009 zum wirklichen Grab auf den verschneiten Sattel in 1280 m Höhe und werden dies nach Möglichkeit noch öfters tun. Danke Bernhard sagt Großvater Alfred Reinwald.
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