25. Jänner 2014      

Wie wird man „radikal böse“?

 

Das versucht uns ein zu Oscarehren gekommener Regisseur aus Österreich zu erklären. Den Film habe ich nicht angeschaut, ich weiß daher nicht, ob es ihm gelungen ist.

Nach dem Stöckl-Frühstück im Ö 3 bin ich eher skeptisch. Die banalen Deutungen haben wir alle schon tausendmal gehört, nichts Neues wird bei dem Frühstück serviert.

Es geht natürlich hier um Autorität. Eine Nazi-Erbsünde, die jedem Menschen innewohnen soll, der nicht im Sinne der modernen Gutmenschlichkeit erzogen wurde, gibt es nicht. Das „radikal Böse“ wird anders indoktriniert.

Und zwar heute:

Wir bringen das den Kindern schon im Kindergarten bei, in der Volksschule wird das fortgesetzt und in der Mittelschule – so ferne es so etwas noch gibt – geht es weiter. Die herrschende, als „gut“ verkündete Meinung ist richtig, ist anzuerkennen, ist zu verinnerlichen, ein Aufmucken dagegen gibt es nicht, ist politisch nicht korrekt, rassistisch, nicht gender gerecht, nicht verständnisvoll und kultursensibel genug. Und die Zeitungen und der ORF schlagen in dieselbe Kerbe. Filme gibt es natürlich auch, wo man die Kinder in Scharen hineintreiben kann und sich eine Unterrichtsstunde oder mehr erspart.

Und schon sind wir dort angelangt, wo wir bei den Bolschewiken und bei den Nazis gewesen sind:

Der Staat, die Schulen, die Obrigkeit bestimmen die Meinung, formen das Gewissen, definieren die Feinde, die Lebensunwerten, die Kulaken, die Intellektuellen und die Juden. Sie heißen heute nur anders und haben oft ein –phob hinten daran.

Und dann muss man nur der umerzogenen, zivil entwaffneten Horde die staatlichen Waffen in die Hand drücken und die richtigen Befehle geben. Sie werden befolgt werden. Garantiert.

Wer soll sich da wehren, wer soll die Befehle verweigern? Wer ist da noch so fest gefügt in seinem Charakter?

Wer hat den privaten Besitz von Waffen, die persönliche Verantwortung noch erlebt, die Freiheit der eigenen Entscheidung erfahren können?

Die Antwort ist ernüchternd:

Niemand, der im modernen System der Nannygesellschaft erzogen worden ist. Das „radikal Böse“ wird keinen Widerstand finden. Und wenn die Gelegenheit da ist, werden diese Menschen wieder so handeln, wie es in der radikal bösen Zeit gewesen ist. Schließlich werden sie schon wieder dorthin erzogen.

Ich glaube, ich kann mir den Film ersparen. Das Frühstück hat mir schon den Appetit darauf verdorben.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Georg Zakrajsek